…oder zumindest Mitteleuropas.
Das bin vermutlich ich. In meinem Bekanntenkreis kenne ich ehrlich gesagt niemanden, der so lange für ein paar Songs brauch. Bei mir sind es nun schon 3, ja fast 4 Jahre her, seitdem ich noch mal den Riemen auf die Orgel geschmissen und ein paar Lieder geschrieben habe. Immer kam irgendetwas dazwischen. Immer musste irgendetwas Dringenderes sofort erledigt werden. Immer traten andere Dinge in den Vordergrund und duldeten keinen Aufschub.
Aber so ist nun mal das Leben, denk ich. Wir alle unterliegen einem gewissen Algorithmus, der uns zuweilen erlaubt Dinge zu tun, die uns wirklich erfreuen und interessieren. Für den Rest der Zeit gilt jedoch Rechnungen bezahlen, Formulare ausfüllen, Gebrauchsanleitungen lesen und vieles mehr, was absolut nervt und lästig ist. Und so vergehen manchmal Jahre…
Im Laufe der Zeit hab ich auch festgestellt, daß die besten Ideen in sogenannten ’schlechten Zeiten‘ entstehen. Hat man endlich mal die Zeit und Ruhe, etwas zu entwickeln- einen Song, einen Text oder ein Arrangement- fällt einem oftmals nix vernünftiges ein. Zumindest geht es mir so. Oder man hat es plötzlich wahnsinnig eilig einen guten Einfall zu Ende zu bringen & fängt an, wichtige Details dabei zu übersehen.
Die richtige Balance zu finden ist wohl die Kunst, die dahinter steht. Alle Bereiche gleichsam zu bedienen. Die Dinge, die einem Spass bringen genauso wie die Dinge, die erledigt werden müssen.
Das erfordert jedoch auch eine gewisse Disziplin und einen festgesetzten Tagesablauf, bei dem die Zeit für einen selbst fest eingeplant sein muss. Denn schließlich sind alle Lebensbereiche, die einen umgeben wichtig. Da gibts keine Abwägung. Wunsch & Realität gleichermassen.
Das mag einem vielleicht ignorant oder allzu egoistisch vorkommen. Ist aber letztendlich nichts anderes als eine Überlebensstrategie.
In diesem Sinne. Bleibt euch treu, verfolgt eure Träume und Ziele und vergesst dabei nicht euren Briefkasten regelmässig zu leeren.