Fehmarn Mix

Rückmeldung aus meinem DIY Studio. Für das Minialbum „Fehmarn“ von der frankieband versuche ich gerade einen völlig anderen Ansatz zu finden.

Wie schon bei der Sinatra Produktion davor setze ich wieder auf einen möglichst analogen Sound, um diese crispen, aufdringlich digitalen Klänge im oberen Mittenbereich und in den Höhen auszutricksen.

Da es sich diesmal um eine Rockproduktion handelt, die viel Gitarrenarbeit erfordert, will ich den Gesamteindruck des Klangs in die 90er schieben. 

Darum ein völlig crazy Ansatz beim Mischen. Jede Spur wird als allererstes mit einer Bandmaschine ausgestattet. Also nicht auf den Mixbus, das wäre mir auch zu einfach, sondern wirklich auf jede einzelne Spur. Sogar auf die HiHat.

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Die Studer Bandmaschine auf die Einzelspuren

Als nächsten Schritt füge ich jeder Spur ein gewisses Maß an Bandsättigung hinzu. Nicht zuviel natürlich, aber spürbar. Beim Bass darf es natürlich ein bisschen mehr sein.

Jetzt beginnt der Roughmix, (wie immer in Mono), bevor ich die Kanäle auf ihre Sub Busse lege. Kickbus, Snarebus, Tombus… alles zusammenfassend auf den Drumbus, Bassbus, E Gitarrenbus und Akustik Gitarrenbus, alles zusammen auf den Mixbus.

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Aufteilung in Busse

Als nächstes statte ich die Kanäle mit dem Neve 1073 aus und steuere den Preamp ziemlich heiss an um den Klangcharakter des Neves reinzubringen.

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Den Neve 1073 als Preamp & EQ

Erst jetzt beginne ich damit den EQ einzusetzen und jeder Spur einen festen Platz im Klangbild zuzuordnen.

Als Kompressoren bedien ich mich einfach an den traditionellen 1176 und La2a. Mehr für die Kompaktheit der Signale und den unverwechselbaren Charakter. Nur für den Room Sound nehm ich einen SSL, um die Bässe und Höhen einfach abzuschneiden und das Signal stark zu komprimieren.

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1176 & La2a Kompressoren

Jetzt werden die Busse nochmal bearbeitet. Den Drumbus mit dem C& Multiband Kompressor um Ordnung in die Tiefen und Höhne zu bringen. Danach den Oxford Inflator drauf, der mir den Gesamtklang wieder verschönert und den Empirical Labs Distressor für die parallele Kompression.

Den Bassbus mit dem 1176 extrem eingestellt ebenfalls parallel.

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Parallele Kompression für Drums ans Bass

Jetzt klingts schon so richtig satt. Eine unglaubliche Lebendigkeit wird den Tracks eingehaucht. Einfach klasse!

Da die Produktion ziemlich trocken klingen sollte, nehm ich lediglich für die E Gitarre den Pure Platz Reverb und für die Akustikgitarre den Lexicon 224

Auf den obligatorischen Snare Hall verzichte ich lieber und verlass mich da auf den zugemischten Room Kanal auf den Drumbus.

Als zusätzlichen, räumlichen Effekt gebe ich dem Mixbus über einen Aux Weg die Raumsimulation des Sound City Studios hinzu und komprimiere ein wenig.

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Hallräume erzeugen

Als letzten Schritt lege ich mir den Pultec und den SSL Bus Kompressor auf den Mixbus. Beim Pultec mit dem Pultec Trick auf die 60hz und mit dem Buskomppressor einen fast HipHop mässigen slow Attack und super kurzen Release damit es druckvoll und punchy klingt

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Mein Mixbus

Wow! Jetzt sind im Grunde genommen nur noch Kleinigkeiten nötig um das Lowend und die Mitten mit dem Pro Q3 aufzuräumen und wir haben vor uns eine lebendige Band im Aufnahmeraum stehen, die super aufeinander eingespielt ist und die wir jetzt mit der Bandmaschine aufnehmen können.

Was für ein verrückter Spaß!

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